Ein paar Hinweise zum Einbinden auf Tragen im THW:
Es gibt immer wieder den Hinweis, daß die gezeigte Form nicht korrekt ist. Leider erfahre ich nie, was das sein soll.
Folgendes Problem: Im
Ausbildungshandbuch Grundausbildung 10. Grundlagen der Rettung und Bergung von 2018 (sorry: geheimes Wissen, nur für THW-ler zugänglich - aber eine Websuche hilft:
https://duckduckgo.com/?t=ffab&q=Ausbil ... ung&ia=web), mit der pseudo-wichtig anmutenden "Freigabenummer" EA3-18-GA-LA10-2-1.0 ist folgendes zu sehen:
Dateianhang:
Dateikommentar: THW Einbinden 2018
thweinbinden.png [ 38.17 KiB | 3581-mal betrachtet ]
Die Füße werden hier ausgehend vom unteren Tragbein aus eingebunden.
Im Text steht: "
Den Achterschlag so um die Füße der verletzten Person legen...". Es wird also nur von
einem Achterschlag (Akkusativ Singular "den") gesprochen. Das ist fachlich ganz sicher falsch, weil immer drei Schläge gemacht werden. Aber hier steht nun mal, daß nur einer gefordert ist.
In den etwas älteren Prüfungsaufgaben
DV 2-220 PvGA / Anlage 6.4 Prüfungsaufgaben Praxis aus dem Jahr 2014 ist folgende Abbildung zu sehen:
Dateianhang:
Dateikommentar: THW Einbinden 2014
thweinbinden2.png [ 85.78 KiB | 3581-mal betrachtet ]
Hier werden die Füße in einem sehr spitzen Winkel ab dem quer verlaufenden Halbschlag in Höhe der Knie eingebunden. Das geschieht vermutlich mit dem Hintergedanken, so die Last bei einem senkrechten Transport besser auffangen zu können. Hoffentlich hat der Patient keine Verletzungen an Füßen, Beinen oder Hüfte, weil die so die meiste Last aufnehmen müssen.
Was ist nun
Richtig? Eindeutig
die Abbildung aus dem Ausbildungshandbuch. Prüfungsbögen sind keine Ausbildungsunterlagen, sondern prüfen das, was ausgebildet wurde. Und auszubilden ist das, was im offiziellen Handbuch in der aktuellen Fassung steht. Wenn das nicht kohärent ist, dann muß sich da wer d'rum kümmern. Zumal das Handbuch deutlich aktueller ist, der Prüfungsbogen also so oder so überholt ist.
Ich weiß aber, daß dieses falsche Schema noch ausgebildet wird!
Und wenn wir schon dabei sind: das seit Jahrzehnten benutzte
Einbindeverfahren der Feuerwehr ist vermutlich besser, weil dabei je quer verlaufende Bindung zwei Seilabschnitte den Körper fixieren, was doppelt so viel Reibung und Halt bedeutet.