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OBD-2 Interface BT OBD W3

BT OBW W3 Beim BT OBD W3 handelt es sich um den wohl derzeit kleinsten OBD II Interpreteradapter, der zudem auch noch der erste ist, welcher über eine integrierte Bluetooth Verbindung (Class 2 mit einer Reichweite von ca. 10 m) verfügt. Bluetooth ist natürlich besonders schick, wenn es darum geht, die lästigen Kabel (meist aus dem Fußraum) zu verbannen. Außerdem ist es so möglich, Diagnosesoftware auf einem PDA etc. laufen zu lassen, denn diese verfügen in den meisten Fällen über keine serielle oder USB Host Schnittstelle.
Der Protokollchip beherrscht eigene Befehle, ist aber größtenteils kompatibel zum ELM 323. Derzeit werden nur die OBD II-Protokolle nach ISO 9141 und ISO 14230 beherrscht. CAN soll aber noch im Laufe des Jahres 2008 folgen und kann dann per kostenlosem Softwareupdate nachgerüstet werden. Auf die etwas exotischen Protokolle nach SAE J1850 (PWM) und SAE J1850 (VPW) kann man vermutlich i. d. R. gut verzichten.
Als Schmankerl bietet das Gerät dafür rudimentäre Zugriffe auf Fahrzeuge von VAG (VW, Audi etc.) mit dem Protokoll KW1281 und KW2089 (wobei ich KW2089 nicht erfolgreich testen konnte). Wie weit dies in der Praxis nützlich ist, wird sich erst noch zeigen müssen, denn bis auf die einfache Software vom Hersteller ist noch nichts weiter verfügbar und zudem können nur Sensordaten aus Meßwertgruppen gelesen werden. Alle anderen Zugriffe, wie sie beispielsweise WBH-Diag beherrscht, werden nicht unterstützt. Einen KL/KKL-Betrieb ermöglicht der BT OBD W3 nicht.

Der BT OBD W3 ist nicht vollständig kompatibel zum ELM 323. So fehlt zum Beispiel die Connect Meldung "Bus Init" und der Befehl ATFI ließ sich ausführen, obwohl das Steuergerät kein Fast Init unterstützt, wobei dann anschließend Antwortdaten fehlten. Trotzdem läßt sich das Gerät problemlos mit der PC Software ScanMaster-ELM von WGSoft und ScanTool.net benutzen, wofür ggf. die Gerätekennung mit dem Befehl AXWRI "ELM323 v2.0" von einem Terminalprogramm aus modifiziert werden muß. Leider ist das hervorragende ScanMaster kostenpflichtig und das kostenlose ScanTool.net seit Jahren nicht wirklich weiterentwickelt worden, wenn auch der Funktionsumfang für die wichtigsten Aufgaben ausreicht.
Für Windows mobile auf PDAs gibt es nur auf den ersten Blick zahlreiche Software. Bei näherer Betrachtung konnten die meisten Programme nicht installiert werden, sind kostenpflichtig oder schlecht programmiert und deshalb unflexibel bei der Auswahl der seriellen COM-Ports. Denn über eine solche virtuelle Schnittstelle wird das Bluetoothgerät angesprochen: Auf dem PC oder mobilen Gerät wird eine COM-Schnittstelle eingerichtet. Dieser wird eine willkürliche Nummer zugeordnet, welche oft recht hoch ist. Kann das Programm dann nicht erkennen, welche Ports existieren oder ist nur auf wenige Portnummern beschränkt, kann das Interface nicht angesprochen werden. Unter Windows kann auf einem PC dann noch etwas getrickst werden und die Zuweisung nachträglich manuell geändert werden - so wie es bereits beim AGV4000 beschrieben wurde. Unter Windows CE/mobile funktionierte bei mir deshalb nur das Programm OBD Gauge, da die Zuordnungsmanipulation auf dem PDA nicht möglich ist.

Inzwischen wird in den aktuellen Adaptern vom Typ BT OBD 327 ein Original ELM 327 verbaut. Dadurch beherrscht das Interface nun alle Funktionen, die auch der ELM 327 kann: CAN und SAE J1850 (PWM) und SAE J1850 (VPW).

Nachtrag 2/2011: Inzwischen ist ein Update für den W3 erschienen, der die ELM327 Funktionalitäten für CAN nachliefert. Jetzt beherrscht auch der W3 alle CAN Protokolle und verhält sich beim connect entsprechend. Da notwendige Flash-Tool und die Updatedatei kann kostenlos bei Apos herunter geladen werden. Das Update funktioniert dann bequem per Bluetooth. Damit der BT OBD W3 als ELM 327 - kompatibles Interface erkannt werden kann, muss die Initialisierungsmeldung auf "ELM327 v1.3a" gesetzt werden (Kommando: AXWRI "ELM327 v1.3a").